Chronik

Im Jahr 1928 fanden sich sportliebende Eisenbahner zusammen, um für den Sport in Eisenbahner- kreisen zu werben. Zunächst waren es Kegelfreunde und Wanderlustige, besser gesagt, Fahrlustige, die sich zusammen fanden, um den Kegel - oder Radsport auszuüben.

Der Spk. Christian Senkstake, Bundesbahnbetriebswerk Bremen - Rangierbahnhof, gründete am 01.04.1928 den Radsportverein "Wanderlust". Hierüber wurde bereits im "Sportspiegel" Ausgabe Februar 1980 berichtet. Regelmäßig wurden Wanderfahrten durchgeführt und der Saalradsport gepflegt.

Im Jahre 1929 wurde eine Damen - Gymnastikabteilung gegründet, die zum größten Teil aus Angehörigen aktiver Eisenbahner bestand. Am 07. April 1930 schlug unter Vorsitz des Spk. Otto Mertins die Geburtsstunde des Reichsbahn- Turn- und Sportvereins Bremen - Rangierbahnhof, dem sich die Kegelfreunde und Radsportler anschlossen. Noch im gleichen Monat wurde der Turn- und Sportbetrieb für Damen, Herren, Mädchen und Knaben aufgenommen. Oberturnwart war der Spk. Johann Kemna, der es hervorragend verstand, Neulinge für den Sport zu interessieren und die einzelnen Abteilungen in verhältnismäßig kurzer Zeit zu leistungsfähigen Sportgruppen heranzubilden.

Im September 1934 wurde auf einer gemeinsamen Hauptversammlung der Sportabteilungen Bremen-Hauptbahnhof und Bremen Verschiebebahnhof der Zusammenschluss zu einem Verein unter dem Namen "Reichsbahn - Turn - und Sportverein Bremen (RTSV Bremen)" beschlossen. Den Vorsitz übernahm der Spk. Schnepel.

Die Jahre vor dem zweiten Weltkrieg bereiteten den Abteilungen des Sportvereins durch Einberufungen zum Wehrdienst erhebliche Schwierigkeiten, sodass der Sportbetrieb zum Teil eingestellt werden musste. Erst 1948/1949 fanden sich wieder Berufskameraden zusammen und nahmen zunächst das Tischtennis und Schachspiel wieder auf. Den Spk. Julius Sander und Adolf Bornemann (Vater und Sohn) gelang es, eine spielstarke Fussballmannschaft auf die Beine zu stellen, die im Jahre 1951 bei den Punktspielen als achtbare Gegner unter dem Namen ESV "Blau-Weiß" antreten konnten.

In der Folgezeit wurden durch Initiative des Spk. Christmann Freundschaftsspiele gegen Eisenbahnermannschaften u.a. in Schweden und Kärnten mit achtbaren Ergebnissen durchgeführt. Im März 1956 wurde der Spk. Johann Kemna zum 1. Vorsitzenden gewählt. Noch im gleichen Jahr wurden die regelmä&szli;igen Übungsabende aller Abteilungen wieder aufgenommen. Weitere Abteilungen wurden gegründet: Segelflug-, Schießsport-, Damen- und Herrentischtennis, Handball -, und Faustballabteilungen.

Die jahrelangen Bemühungen, einen Sportplatz im Wohnviertel Findorff zu erhalten, wurden mit Unterstützung der Bundesbahndirektion Hannover schließlich auch noch erreicht. Die Bezirkssportanlage an der Nürnberger Straße steht dem ESV "Blau-Weiß" Bremen seit Jahren als Sportzentrum zur Verfügung.

Leider können wir nicht mehr allen Vorstandsmitgliedern aus dem Jahre 1958 Dank sagen für diese Chronik. Spk. Johann Kemna und Werner Rosenbusch, die u.a. verantwortlich für diese Rückschau in die Vergangenheit waren, weilen nicht mehr unter uns.

Uns, die wir diesem ESV "Blau-Weiß" aktiv oder inaktiv angehören, soll es eine Verpflichtung sein, das Lebenswerk der Begründer dieses Vereins zu pflegen und es weiter auszubauen, damit wir stets in dieser Sportgemeinschaft eine Heimat haben.

Quelle: Sportspiegel, Ausgabe Nr . 7 August 1958


In diesem Zusammenhang bitten wir alle Sportkameraden, die irgendwelche Schriftstücke oder Aufzeichnungen aus den Gründungsjahren oder aus der Folgezeit besitzen, diese der Schriftleitung zur Verfügung zu stellen. Wir fertigen Fotokopien und geben die Urstücke sofort zurück. Wir möchten gern unser Archiv von der Vereinsgeschichte vervollständigen. Im Voraus schon mal ein Dankeschön.

Der Vorstand

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